weltwärts Freiwilligendienst in Ghana mit der Aminu Initiative — facettenreiche Erfahrungen — von der Arbeit im Bildungsbereich und Talentförderung, bis hin zu Hängebrücken, Affen und Elefanten

23.7.20

weltwärts Freiwilligendienst in Ghana mit der Aminu Initiative — facettenreiche Erfahrungen — von der Arbeit im Bildungsbereich und Talentförderung, bis hin zu Hängebrücken, Affen und Elefanten

Unsere Arbeit – nicht nur Gebühren zahlen und Bücher ausgeben

Schön fand ich es, zu sehen wie alle Mitglieder des Junior Programs in ihren Hobbies aufblühten und jede*r einzelne seine*ihre Stärken in einem bestimmtem Bereich beweisen konnte. Ich glaube es ist wichtig, die Schülerinnen und Schüler auch in ihren Hobbies und Interessen zu unterstützen, da genau diese jede*n einzelne*n einzigartig machen. Diese individuellen Talente und Fähigkeiten können auch helfen, bessere Zukunftsmöglichkeiten zu schaffen und neue Wege aufzuzeigen.

image

Viele Talente, die gefördert werden

Ein Schüler namens Maina zum Beispiel ist ein sehr begabter Basketballspieler. Die Besuche seiner Spiele ware ganz sicher absolute Highlights während meines Freiwilligendienstes. Maina und sein Team haben zahlreiche Spiele gewonnen und durften sogar im Finale um die Championship Ghanas kämpfen.

Der Sport selbst vergrößert seine Chancen, eine Universität zu besuchen und ermöglicht vielleicht sogar ein Stipendium.

Auch die Schülerin Lavielle wurde von unserem Junior Program Team in ihren Interessen, welche zu späteren Ausbildungsmöglichkeiten führen könnten, unterstützt und gefördert. Nicky, meine Mit-Freiwillige, zum Beispiel half ihr ihre zeichnerischen Fähigkeiten weiter auszubauen - durch verschiedenste Übungen und Projekte. Gleichzeitig schreibt Lavielle sehr gerne in ihrer Freizeit Artikel über Themen, die sie beschäftigen (Straßenkinder, frühe Schwangerschaften, Drogenmissbrauch…), und veröffentlicht diese dann in der Zeitung eines Freundes. Nicht zu vergessen sind dabei aber auch die Jüngsten im Programm, die wir durch gemeinsames Spielen oder Malen ebenfalls versuchten außerhalb der Schule so gut wie möglich zu unterstützen und zu fördern.

image


Hafiz und Ilyiam – ein persönliches Highlight

Eines Tages hat Manaf, der Vorgesetzte unseres Projekts, Nicky und mir erzählt, dass zwei der Kinder aus unserer direkten Nachbarschaft sehr wahrscheinlich in den Norden Ghanas ziehen würden. Die beiden heißen Ilyiam (3 Jahre alt) und Hafiz (5 Jahre alt) und wohtnen mit ihrer Mutter Balira, ihrem kleinen Bruder Yussef (5 Monate) und ihrer Großmutter zusammen in einem kleinen Raum. Die Großmutter arbeitete auf dem Markt und war die Alleinversorgerin der ganzen Familie. Um die auf ihr liegende Bürde zu verringern, hatte Balira überlegt, ihre zwei ältesten Kinder zu Verwandten in den Norden zu schicken, was in Ghana durchaus nichts Ungewöhnliches ist. Dieser Umzug hätte jedoch für den aufgeweckten Hafiz und seine Schwester eine totale Lebensumstellung bedeutet ohne die Garantie auf eine ausreichende Schulbildung.

Wir haben uns somit im Team besprochen und die Vorstandsmitglieder der Organisation in Deutschland informiert. Gleich am nächsten Tag kam die Rückmeldung, dass Hafiz und Ilyiam ins Program aufgenommen worden sind und somit ihre Schulgebühren, die Anschaffung von Büchern, Heften, Uniformen (…) ab sofort von der Aminu Initiative übernommen würden. Wir haben uns alle wirklich sehr gefreut und somit wurde diese anfänglich unerfreuliche Situation zu einem meiner schönsten Momente hier.

Man hat gesehen, wie die Organisation und die Spender, die den Verein unterstützen, gemeinsam mit dem ghanaischen Projektpartner, die Zukunft einzelner beeinflussen können und somit wirklich nachhaltig etwas bewirken.  

image


Ein Bericht von Jule G.

Neben der eigentlichen Arbeit als weltwärts Freiwillige gibt es viele weitere Dinge zu entdecken und persönliche Erfahrungen zu machen

Mittlerweile war ich bereits seit einem halben Jahr in Ghana und kann auch mit Sicherheit sagen, dass ich in dieser Zeit schon viele aufregende Dinge erlebt habe. Es waren sowohl die kleinen alltäglichen Dinge, die mein Leben in Ghana ausmachten - wie das Singen oder Spielen mit den Kindern - als auch größere Erlebnisse, wie zum Beispiel Ausflüge oder Reisen, um das Land Ghana noch besser kennenzulernen.

Da Ghana ein sehr facettenreiches Land ist, versuchte ich auch so viele Seiten wie möglich zu entdecken. Und das ging natürlich am Besten, durch Reisen.

Während in Deutschland die meisten Familien Zuhause Weihnachten gefeiert und die Adventszeit genossen haben, habe ich gemeinsam mit dem ghanaischen Team und meinen Mit-Freiwilligen eine Reise in den Norden Ghanas gemacht. Wir haben uns ein Trotro gemietet und sind damit von Stadt zu Stadt gefahren. Wir saßen zwar unzählige Stunden in diesem unklimatisierten und sehr engen Auto, doch das war es auf jeden Fall wert.

image

Unsere Unterkünfte waren meist recht einfach, große Zimmer mit vielen Betten oder kleine Lehmhäuser. Aber genau das hat es perfekt gemacht und uns alle noch mehr zusammen geschweißt. Wir haben uns die verschiedensten Orte angeguckt, waren bei wunderschönen Wasserfällen schwimmen, sind Kanu fahren gewesen, haben uns angeschaut wie Sheabutter hergestellt wird und uns die älteste Moschee Ghanas angeguckt.

image

Mit am Besten an unserer Reise haben mir jedoch die Safaris gefallen, die wir im Mole Nationalpark gemacht haben. Wir haben dort die verschiedensten Tiere in ihrer freien Laufbahn gesehen, von Krokodilen über Affen bis hin zu Elefanten.

image

Ich stand noch nie so nah an solchen Wildtieren, nicht einmal im Zoo. Wir konnten sehen, wie sich die Elefanten mit Staub bepustet oder wie die Affen ihre Babys gefüttert haben.

Das alles werden wohl Erinnerungen sein, die ich nie vergessen werde und ich bin unfassbar dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte meinen Freiwilligendienst mit der Aminu Initiative und ihrer ghanaischen Partnerorganisation machen zu dürfen.

image